Blog 18.07.2020: Tech Talk Tampondruck

Alles Wissenswerte auf einen Blick.

Tampondruck ist die dominierende Veredelungstechnik für Werbeartikel. Erfahren Sie jetzt alles Wissenswerte auf einen Blick.

Die technische Funktionsweise des Tampondruck

Beim Tampondruck kommt als Druckform ein Tiefdruckklischee zum Einsatz. Das Bildmotiv wird dabei in das Klischee geätzt, gelasert, graviert oder nach Belichtung ausgewaschen. Das Tiefdruckklischee wird mit Farbe gefüllt und anschließend abgerakelt, sodass sich die Farbe nur noch an den Bildstellen befindet. Ein elastischer Tampon presst auf das Tiefdruckklischee und nimmt dabei die Farbe auf. Diese ist so beschaffen, dass sie trotz des Silikongehalts des Tamponmaterials auf der Oberfläche haften bleibt.

Der Tampon wird nach dem Abheben über den zu bedruckenden Gegenstand geführt und abgesenkt. Er passt sich dabei der Form des Werkstücks an und die Farbe, die zwischenzeitlich soweit getrocknet ist, dass Sie eine haftende Oberfläche hat, wird auf das Werkstück übertragen. Das Silikon im Tampon stellt sicher dass die Farbe restlos abgegeben wird. Der beschriebene Vorgang wiederholt sich so häufig bis alle Motivfarben auf das Werkstück übertragen sind. Eine besonders kräftige Einfärbung kann erzielt werden, indem das Werkstück in Position bleibt und in einem zweiten Durchgang erneut bedruckt wird.

Offene und geschlossene Tampondruck Systeme

Die ersten Tampondruckmaschinen verfügten über ein sogenanntes offenes Farbsystem. Bei offenen Systemen befindet sich die Farbe für den Druck in einer kleinen Farbwanne welche hinter dem Tiefdruckklischee positioniert ist. Die Flutrakel streicht die Farbe über das Tiefdruckklischee während das Tampon vorrückt. Die Hauptrakel ist gleichzeitig angehoben und wird, sobald der Tampon wieder abhebt, auf das Tiefdruckklischee gesetzt. Überschüssige Farbe wird dadurch wieder zurück in die Farbwanne gezogen.

Alternativ kommen geschlossene Tampondruck Systeme zum Einsatz, bei denen ein mit einer Präzisionskante versehener Farbtopf die Rolle einer Rakel übernimmt. Das Tiefdruckklischee muss dabei so groß sein, dass der Topf beim Einfärben über das Druckbild geschoben werden kann um anschließend auf dem nicht belichteten Teil des Klischees zu ruhen solange der Tampon die Farbe aufnimmt. Geschlossene Tampondrucksysteme dominieren mittlerweile die Werbeartikel Veredelung.

Vorteile des Tampondrucks

  • Flexibilität

    Der Tampon ist elastisch und ermöglicht so eine hohe Flexibilität bei der Bedruckung verschiedenster Gegenstände. Die Veredelung von Werbeartikeln mit unebenen Oberflächen ist mit diesem Druckverfahren problemlos möglich.
  • Präzision

    Tampondruck ermöglicht durch die fast 100%-ige Farbübertragung dass auch die feinsten Details präzise und fehlerfrei dargestellt werden können.
  • Trockenzeit

    Durch einen relativ dünnen Farbauftrag besticht das Verfahren durch eine sehr geringe Trockenzeit, wodurch wiederum eine schnellere Abwicklung von Druckaufträgen ermöglicht wird. Die Verwendung von UV-Farben und einer UV Trocknung können die Trockenzeit weiter verkürzen.
  • Automatisierung

    Tampondruckvorgänge lassen sich vollständig
    automatisieren. Dies hat den Vorteil, dass Aufträge auch sehr kurzfristig abgewickelt werden können und sich die Kosten in Grenzen halten.
  • Nachhaltigkeit

    Der Tampondruck ist ein umweltschonendes Druckverfahren, da die Silkontampons nach dem Druckvorgang gewaschen und wiederverwendet werden können.

Nachteile des Tampondrucks

  • Datenaufbereitung

    Tampondruck setzt Vektordaten voraus, um gute Ergebnisse zu erzielen. Zusätzlich muss im Vorfeld entschieden werden, wie viele Farben ihr Motiv enthalten soll. Bei konventionellen Tampondruckmaschinen sind höchsten 5 Farben möglich und es können keine Farbverläufe umgesetzt werden.
  • Drucknebenkosten

    Tampondruck lässt immer nur das Auftragen einer einzigen Farbe des Druckmotivs zu. Bei mehrfarbigen Motiven werden diese in einzelne Farben aufgeteilt. Dies schlägt sich bei entsprechend vielen Farben in den Drucknebenkosten (u.a. Klischees, Rüstkosten etc.) nieder.
  • Deckkraft

    Die Farbschichten sind beim Tampondruck relativ dünn und es kann nur eine Farbschicht pro Druck aufgetragen werden. Daher kommt der Tampondruck nur eingeschränkt für saugende Materialien wie z.B. Werbetextilien in Frage.

Die Einsatzgebiete des Tampondrucks

Der Tampondruck wird besonders häufig in der Werbeartikelbranche angewandt. Viele Werbemittel weisen keine ebene Oberfläche auf und sind daher durch den Einsatz von Tampondruck problemlos zu bedrucken. Die Wölbung der Artikel ist dabei nicht relevant. So lassen sich konvexe Artikel wie z.B. Flaschen, Thermoskannen, Schirmgriffe oder Kugelschreiber genauso problemlos bedrucken wie konkave gewölbte Artikel wie Tassen, Schalen oder Flachmänner.

Auch bei dem zu bedruckenden Material ist der Tampon wenig anspruchsvoll. So lassen sich z.B. Holz, Glas, Kunststoff, Metall oder sogar Porzellan problemlos mit Ihrem Logo/ Ihrem Druckmotiv bedrucken.