Blog 20.04.2021: Tech Talk Siebdruck
Alles über das vierte Druckverfahren.
Um was es sich beim Siebdruck genau handelt und wie er angewandt werden kann, zeigen wir Ihnen in diesem Artikel.
Siebdruck – altbewährte Veredelungstechnik
Was heute als eine der vielen Veredelungstechnik angesehen wird, war ursprünglich eines der wenigen mögliche Druckverfahren. Der Siebdruck wurde v. Chr. in China aus dem Schablonendruck entwickelt und fand seinen Weg 1850 über England nach Europa.
Heute noch gehört der Siebdruck, als auch viertes Druckverfahren bekannt, zu den vielfältigsten Drucktechniken und erlaubt es nahezu jedes Material zu bedrucken. Egal ob Glas, Metall, Textilien, Papier, Kunststoff oder auch Holz: Dank dem Siebdruck kann alles bedruckt und damit auch in ein einzigartiges, aus der Masse herausstechendes Werbemittel verwandelt werden.
Die Drucktechnik beim Siebdruck
Die Grundlage für den Siebdruck ist ein Rahmen, der mit feinem Gewebe bespannt ist. Darauf wird fotografisch eine Schablone aufgebracht. Durch die Schablone werden genau die Stellen farbundurchlässig gemacht die im finalen Druckbild farblos bleiben sollen. Der Farbauftrag findet wie folgt statt: Die Farbe wird auf den Siebahmen gegossen und mittels Rakel über bzw. auf dem Sieb verteilt und wird mit Druck an den durchlässigen Stellen auf das zu bedruckende Material gepresst wird. Damit gehört der Siebdruck zu der Gruppe der Schablonendruckverfahren. Die dabei verwendete Farbe verflüssigt sich während dem Druckverfahren und härtet aus sobald Sie auf das Druckobjekt aufgetragen ist und mit Wärme oder UV-Licht in Kontakt kommt.
Verschiedene Druckqualitäten beim Siebdruck
Da die verwendeten Siebe an das zu bedruckende Material angepasst werden, kann das Erscheinungsbild des Ergebnisses bei gleichen Druckdaten variieren. Je grober das Gewebe des Drucksiebs ist, desto mehr sogenannte Schatten hinterlässt es während des Druckverfahrens.
Insbesondere spielen die Beschaffenheit des Materials, das Sie bedrucken wollen, die Feinheit bzw. der Detaillierungsgrad des gewählten Druckmotivs als auch die gewünschte Farbpigmentierung eine ausschlaggebende Rolle. Je nach dem, wie Ihre Wünsche diesbezüglich ausfallen, wird der Feinheitsgrad des Siebgewebes angepasst.
Das Spektrum reicht von 10 Fäden/cm beim Druck von Klebemassen über 30 bis 60 Fäden/cm im Textildruck bis hin zu 150 bis 180 Fäden/cm bei sehr feinen Linien und Raster sowie jeglicher Gewebefeinheit dazwischen für Papier und Kunststoffsubstrate.
Vorteile des Siebdrucks
- Flexibilität
Die schier unendlichen Anwendungsmöglichkeiten des Siebdrucks stellen seinen größten Vorteil dar. Ganz egal ob Sie Stein, Papier, Holz, Stoff, Glas oder Keramik bedrucken möchten, mit dem Siebdruck gelingt dies. - Substratform
Bei den zu bedruckenden Objekten oder Produkten muss es sich keinesfalls um glatte, ebene Flächen handeln. Aufgrund der Flexibilität des Siebs, können auch Materialien bedruckt werden, die uneben bzw. nicht ganz flach sind. - Druckbeständigkeit
Durch die Verwendung unterschiedlicher Gewebeschichten ermöglicht der Siebdruck einen variierbaren Farbauftrag mit sehr hohen Farbschichtdicken. Dies macht den Druck besonders Witterungs- und UV Beständig was wiederum den Einsatz zur Veredelung von Werbeartikeln sehr entgegen kommt.
Nachteile des Siebdrucks
- Farbverläufe
Aufgrund der Verwendung von Geweben sind Farbverläufe beim Siebdruck nur äußerst schwer umzusetzen. - Drucknebenkosten
Da für jede Druckfarbe ein eigenes Sieb benötigt wird ist das Druckverfahren bei sehr kleinen Auflagen häufig teurer als seine Alternativen. - Farbanzahl
Die Anzahl der Farben im Siebdruck ist je nach Motiv häufig auf 5 verschiedene Farben limitiert. - Motiv
Der Siebdruck ist für sehr kleine Motive und für sehr feine Motive drucktechnisch bedingt ungeeignet.
Die Einsatzgebiete des Siebdrucks
Der Siebdruck eignet sich ideal für die Herstellung von Werbematerialien. Denn von der Jacke, über den Jute-Sack, bis hin zur Stofftasche, dem T-Shirt, dem Regenschirm oder einem Trinkbehälter; Mit dem Siebdruckverfahren können Sie fast alles nach Ihren Vorstellungen branden.